Die Gebäude des Szekler Nationalmuseums bilden den schönsten Gebäudekomplex aus dem Lebenswerk von Károly Kós und vielleicht von der gesamten Arts- und Crafts-Bewegung. Ihre Verwirklichung in den Jahren 1911–1913 war dem Konzept der ungarischen öffentlichen Sammlungen und Kulturhäuser zu danken, sowie der zeitgenössischen Kulturpalast von Arad und Neumarkt am Mierisch. Neben Selbstbeteiligung wurden die Raten der aufgenommenen Bauanleihen ein Jahrzehnt nach dem Reichswechsel noch von der ungarischen Regierung gezahlt.
Kós kombinierte einen seit 1904 entstandenen Plan (Győző Gyárfás, Dezső Hültl) mit den visuellen Elementen des Gaswerks von Neumarkt am Mierisch. Für den Bau wurden nach Möglichkeit lokale Materialien verwendet und örtliche Meister angestellt. Auf Wunsch der Museumswächter wurden in dem Museumgarten auch zwei Dienstwohnungen gebaut. Der Garten wurde in dem Laufe der Zeit zu einem dendrologischen Park umgestaltet und durch ein Szeklertor abgeschlossen. In den Jahren 1932–1937 wurde ein Haus aus dem Gebiet Csík in den Garten des Museums angesiedelt, das war das Grundstück des ältesten ungarischen ständigen Freilichtmuseums.
Nach dem Tod von Kós wurde sogar die geplante Erweiterung des Nordflügels des Hauptgebäudes, in einer von Barna Deák und Ferenc Gagyi adaptierten Version (1979–1981) aufgebaut. Weitere originelle Innenarchitekturlösungen wurden in den Jahren 2008-2012 realisiert oder rekonstruiert. Seit 1990 ist die Straße vor dem Gebäudekomplex nach Károly Kós benannt.
Boér Hunor
Jahr: 1911-13
Adresse: Str. Kós Károly Nr. 10